Am Samstag 7. Mai 2022 hat der Dorfverein zu einer Themenwanderung im Gebiet Südranden eingeladen. Rund 40 Personen im Alter von unter einem bis über achtzig Jahre traten die rund fünf Kilometer lange Wegstrecke an. Unterstützt wurden wir durch die Jagdgesellschaft Beringen Süd. Die
Jäger orientierten an drei Posten über die Jagd im Allgemeinen, die ansässigen Tiere im Jagdrevier und das Zusammenspiel zwischen den Jungwuchsschäden im Forst und den jagdlichen Eingriffen durch die Jäger. Dabei haben die Teilnehmer erfahren, dass im Bereich der Jagd viel reglementiert ist und die Jäger verpflichtet sind die vorgesehenen Abschusszahlen wenn immer möglich zu erreichen. Dabei zeigt sich ein zunehmendes Problem, dass der Wald aktuell als Naherholungsgebiet zu fast jeder Tageszeit durch verschiedene Hobbys und Freizeitaktivitäten immer mehr frequentiert wird, was eine gewisse Störung für das Ruhebefinden des Wildbestandes bedeutet. Das Festsetzen von grösseren Wildruhezonen und das gegenseitige Verständnis aller Akteure in unseren Waldungen wären da vielleicht hilfreich. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Jagdgesellschaft für ihre tatkräftige Unterstützung ganz herzlich.
Den Rückweg ins Dorf unternahm die Wandergruppe über den ehemaligen Erz Weg Hemmingstaag. Die Hemmingstaag mit seinem in den Fels geschliffenen Karrengeleise ist im „Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz“ als national bedeutend eingestuft. An diesem geschichtsträchtigen Ort
informierte der Präsident des Dorfvereins in geraffter Form über den Bohnerzabbau im Südranden und die Verhüttung in Jestetten, Eberfingen und am Rheinfall. Der Erzabbau auf dem Südranden erfolgte in drei Abbauperioden in den Jahren von 1678 bis 1850. Während dieser Zeit wurden im Südranden 170 bis 180 Tausend Tonnen Bohnerz gefördert. Es arbeiteten rund 70 Erzgräber und zeitweise über 100 Fuhrleute im Bergbau. Dazu kam eine ebenso starke Zahl von Köhlern und Fuhrleute, die Holzkohle für die Hochöfen herstellten und transportierten. Weiter beschäftigte Handwerker waren indirekt vom Bergbau abhängig. Das Bohnerz und die Verhüttung des Erzes haben die treibenden Kräfte für die Industrialisierung zusammengebracht und man könnte fast sagen, dass die Wiege der Schaffhauser
Industrie mit dem Bohnerzabbau im Südranden gelegt wurde. Als die Wanderer bei der Blockhütte oberhalb des Dorfes ankamen, strich ihnen bereits der feine Duft von gegrillten Wild- und Bratwürste um die Nase und auch einem Schluck Bier, Most oder Mineralwasser waren die Teilnehmer nicht abgeneigt. So ging die Gesellschaft in den gemütlichen Teil über zu dem noch weitere Vereinsmitglieder dazu gestossen sind. Auf den kurzen Regenguss hätte man in diesem Moment verzichten können, er konnte jedoch die Teilnehmer nicht vertreiben. So endete der erste Vereinsanlass im Jahr 2022 in einer gemütlichen Plauderrunde, wobei die letzten Teilnehmer erst gegen 23.00 Uhr aufbrachen.